Mediation - Vermittlung im Konflikt


Die Mediation ist zielorientiert, fallbezogen, anpassungsfähig und die außergerichtliche Alternative zum Gerichtsverfahren.


Bei der Mediation regelt eine neutrale und dafür ausgebildete Person die gemeinsame Lösungsfindung der Parteien. Der Mediator hat ein geeignetes Methodenwerkzeug, um eine konstruktive Gesprächsatmosphäre zwischen den streitenden Parteien zu erzeugen und gibt "Hilfe zur Selbsthilfe".


In der Mediation ergibt sich ein Wechselspiel zwischen Selbstbehauptung und gegenseitiger Kooperation der Parteien und der Mediator sorgt dafür, dass der Raum für selbstständigen Konsens und zukunftsorientierte Lösungen entsteht. Eine Vorraussetzung dafür ist, dass die beteiligten Parteien an einer gemeinsamen außergerichtlichen Lösung interessiert sind. Kommunikationsinhalte und Ausgang des Verfahrens bestimmen die Parteien. Das Ergebnis ist eine Vereinbarung, die alle Beteiligten verbindlich akzeptieren und umsetzen.

Im Idealfall entsteht so eine "WIN-WIN Situation"


Wann eignet sich Mediation?


Konflikte, Streit, Unstimmigkeiten und persönliche Auseinandersetzungen wird es immer geben. Wie damit umgegangen wird, hängt stark davon ab, ob Hass und größerer Schaden daraus entstehen soll, oder ob das vorhandene und wertschätzende Potential gefördert wird.


Bevor der Krug in den Brunnen fällt, haben wir mit der Mediation eine außergewöhnlich konstruktive Art der Konfliktbeilegung an der Hand.

Wir regeln unterschiedliche Auffassungen von Sachverhalten außergerichtlich, selbstbestimmt und einvernehmlich. Alle Beteiligten ziehen daraus den größtmöglichen Nutzen.

Besonders geeignet ist das Mediationsverfahren, wenn es um die Aufrechterhaltung der Beziehung aller am Streit Beteiligten geht, beziehungsweise, wenn es um den Wiederaufbau der Beziehung der Medianten geht. Es ist unerheblich, wie weit der Konflikt fortgeschritten ist oder wie viele Themen zu bearbeiten sind.

Vorraussetzung für den Erfolg einer Mediation ist immer die Bereitschaft aller Beteiligten! Die Meinung und Sichtweise der Gegenseite zu würdigen und anzuerkennen.


Beispiele für Mediationsbereiche sind:

  • Mediation in der Familie
  1. Trennung, Scheidung, Sorgerecht, Unterhalt, Umgangs- und Besuchsrecht
  2. Erbschaftsstreitigkeiten
  3. Erziehungs- und Generationenkonflikte
  4. Paarberatung/ -mediation

  • Mediation im Zivilrecht
  1. Nachbarschaftskonflikte
  2. Mieter-/ Vermieterstreitigkeiten
  3. Vertragsangelegenheiten

  • Mediation im Strafrecht
  1. Täter-Opfer-Ausgleich

  • Mediation in der Wirtschaft
  1. Mobbing am Arbeitsplatz
  2. Geschäftführung/ Vorgesetzter vs. Mitarbeiter
  3. Betriebsrat vs. Geschäftsführung
  4. Teamkonflikte
  5. Organisationsentwicklungsmaßnahmen/ Coaching
  6. Gesellschafterauseinandersetzung
  7. Merger und Acquisitions

  • Mediation in der Schule
  1. Umgang mit besonderen Problemstellung, z.B. bei AD(H)S
  2. Eltern- Lehrer Konflikte


Ablauf einer Mediation

Die Mediation ist ein strukturiertes Verfahren, das in bestimmten aufeinanderfolgenden Phasen angewendet wird.

  • Auftragsklärung und Orientierungsgespräch
Hier wird geklärt, ob Mediation das geeignete Verfahren ist, ob beide Seiten die Regeln und Grundsätze der Mediation akzeptieren. Es werden die Rahmenbedingungen geklärt, wie Ablauf, Themen, Termine und Honorar. Ein Mediationsvertrag wird geschlossen.

  • Informationsphase
Diese Phase nennt sich auch Konflikterhellung. Die Parteien stellen jeweils ihre Sichtweise des Konfliktes dar. Der Mediator sieht beide Seiten und erkennt wie der Konflikt sich zusammen setzt und was die eigentlich Interessen und Bedürfnisse sind, die dahinter stecken. Mit Frage- und Kommunikationstechniken unterstützt und fördert der Mediator diesen Prozess, bis die Medianten sich im Idealfall einander verstanden haben.

  • Gespräch/ Diskussion

Jetzt kann ein Dialog über die Streitpunkte entstehen. Der Mediator leitet und begleitet gerade in dieser Phase den Dialog und interveniert beim Verlassen der vereinbarten Regeln.

  • Lösungsphase
Durch das Verstehen der Motive der Gegenseite entwickeln sich leichter gemeinsame Lösungsvorschläge. Es darf kreativ frei assoziiert werden. Diese Lösungsvorschläge werden dann in einem besonderen Verfahren auf objektive Lösungskriterien überprüft und wenn nötig so weit modifiziert, bis eine optimale Regelung für beide Seiten entwickelt ist.

  • Abschluss
Die Regelung wird in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten. Gegebenenfalls rechtlich überprüft und unterzeichnet. Idealerweise sind alle zufrieden und gehen gemeinsam bzw. getrennt in eine friedliche und stressfreiere Zukunft.

  • Nachsorge
In vorher vereinbarten Abständen wird geprüft, ob die Regelung ausreichend ist und hält. Bei Bedarf können weitere strittige Punkte behandelt und angesprochen werden, oder die Regelung den neuen Bedürfnissen angepasst werden.

Je nach Komplexität des Konfliktes, Stadium und Themenvielfalt sind für eine Mediation drei bis zehn Termine von jeweils circa zwei bis drei Stunden Dauer notwendig.

Abgerechnet wird nach einem Stundensatz. Wenn nicht anders vereinbart, tragen beide Konfliktparteien die Kosten zu gleichen Teilen.


Die Mediationsprinzipien, die dem Verfahren zugrunde liegen, sind:

  • Freiwilligkeit
Alle Beteiligten nehmen aus freiem Entschluss an der Mediation teil und haben jeweil auch die Möglichkeit durch freien Entschluss die Mediation zu beenden.

  • Eigenverantwortlichkeit der Medianten
Die Medianten sind selbstverantwortlich für den Inhalt, den Prozessverlauf, die persönlichen Lösungskriterien und die Lösungsentscheidungen. Sie handeln eigenverantwortlich und aus freien Stücken.

  • Neutralität und Allparteilichkeit des Mediators

Der Mediator trägt zur Klärung des Konfliktes bei. Er steuert das Verfahren und strukturiert das Gespräch. Er verhält sich wertneutral und unterstützt beide Seiten gleichermaßen und garantiert so ein Gleichgewicht beider Interessen und Bedürfnisse.

  • Informiertheit aller Beteiligten
Aktive Zusammenarbeit und Offenheit ist Vorraussetzung einer gelingenden Mediation. Alle Informationen, die zur Konfliktklärung beitragen, sind deshalb wichtig für eine optimale Regelung im Sinne der Beteiligten. Bei Bedarf kann jederzeit ein Gutachter oder Sachverständiger in die Mediation einbezogen werden.

  • Vertraulichkeit
Alle Informationen, die während einer Mediation behandelt werden, werden streng vertraulich behandelt und unterliegen der Schweigepflicht des Mediators.

  • Fairness
Ziel ist die gegenseitige persönliche Wertschätzung. Kommunikationsgrundregeln werden eingehalten. Jede Form von tätlicher und verbaler Gewalt ist nicht zugelassen und zu unterlassen!


Vorteile und Nutzen einer Mediation

Mediation hat sich im Laufe der Jahre auf unterschiedlichsten Sachgebieten als effizientes Instrument der Streitbeilegung bewährt. Der sogenannte Mehrwert von Mediationslösungen ist für alle Beteiligten von Vorteil. Die flexiblen Lösungen sind immer den individuellen Bedürfnissen angepasst. Dabei bestimmen die Medianten den Zeitplan und damit auch die Kosten. Weil in der Regel feste Stundensätze vereinbart sind.

Vorteile der Mediation:

  • Zeit gewinnen - Kosten reduzieren - Ressourcen schonen
  • Vertraulichkeit
  • strukturierter Ablauf - garantierte Planungssicherheit
  • Beziehung stabilisieren
  • Interessenvertretung